Release von „The Sugarhills“

The Sugarhills und ihr erster Aufstieg zum Zuckerberg:

Endlich haben sie es geschafft. Das Release des Debütalbums »The Sugarhills« ist eine ungezügelte, mit viel Herzblut inszenierte Reise durch den vielschichtigen, durchweg Party-kompatiblen Kosmos eines Duos, das Grenzen lieber überschreitet, statt zündende Ideen angestaubten Idealen zu opfern. Wer den Klang der Fünfziger und Sechziger schätzt und sich zudem nicht vor einer guten Portion Popappeal scheut, ist bei The Sugarhills bestens aufgehoben.

In einem Auszug der Rocktimes beschreibt uns Joachim ‚Joe‘ die auf der Platte zu hörenden Songs, ihren Stil, sowie den einzigartigen Klang der beiden Herzblutmusiker. Das erste Release von „The Sugarhills“:

Privat ein Paar, musikalisch das Duo The Sugarhills. Und jetzt servieren die beiden, Peggy Sugarhill und Till Kersting, ihr erstes Album. Die Platte ist Animateur, Motivator, gute Laune-Verbreiter und Spaß, der mit dem großen Duschkopf verteilt wird.
Eigene Songs kreuzen Fremdkompositionen, die sich das Duo wohl ganz bewusst ausgesucht hat. Lieblingssongs, die einen prägten, die einem schon mehr oder weniger lange als Lebensbegleiter zur Seite standen, oft durch den Kopf gehen, die auch anderen Leuten gefallen, würzen die Tracklist bestens.

Bei dieser Platte ist Alarm angesagt. Während der fast fünfunddreißig Minuten Gesamtspielzeit ging die Uhr nie langsamer. Hier passen quasi vierundzwanzig Stunden auf ein Zifferblatt. Ein Sekundenzeiger ist so überflüssig wie ein Korkenzieher beim Renovieren.
Der Rock’n’Roll ist alt, The Sugarhills sind vitalisierende Gegenwart.

Das Duo überzeugt, zeigt, wo sein musikalisches Herz schlägt, wo man Feuer und Flamme ist, wo Begeisterung spürbar gemacht wird, wo sich der Hörer überwältigt-wohl fühlt, wo man einfach Freundschaft schließen muss. Hingebungsvoll und mit gebündelter Kraft gehen Peggy Sugarhill und Till Kersting an den Start. Am Bass und Piano unterstützt sie Amigo Del Sol. The Sugarhills‘ Kreativität kennt keine Grenzen.

Zwei Coversongs ergeben die Buchstützen einer Platte, die furios wie nachdenklich ist. Los geht es mit „Rock’n’Roll Queen“ von The Subways. Was Till Kersting auf der akustischen Gitarre zaubert hat Drive, ist Groove und der Keilriemen für Fun. Man weiß, dass sowohl er als auch Peggy Sugarhill toll singen können. Weit nach Mitternacht geht mit Duffys „Mercy“ eine Party zu Ende, die man noch lange in Erinnerung behalten wird. Nach einer kurzen Pause ertönt noch ein Gong. Er symbolisiert den Auftakt zur nächsten Hör-Runde. Super, diese Interpretation, die die außergewöhnliche Fantasie des Duos offenbar.

Jedes Lied ist ein kleines Abenteuer. Selbst die Eigenkompositionen, wie zum Beispiel „Why“ oder „Try A Little Bit Harder“ von Till Kerstings Album ‚Waiting For Tomorrow‘ werden in einem anderen Outfit verwertet. „She Don’t Love You“ und „Rockabilly Music Is Bad“ stammen von Peggy Sugarhills Platte ‚Rockabilly Music Is Bad Bad Bad‘.
Der akustische Rock’n’Roll auf vorliegender Platte wirkt infizierend, braucht keine rezeptfreie Medizin und kann einen aus dem Tal der schlechten Laune retten. Diese CD gibt es mit einer Garantie für Fingerschnippen und Fußwippen-Einsatz.

The Sugarhills geben Gas, Till Kersting ist der Meister der schnellen Riffs. Aber das Duo kann auch ganz sanft. „Why“ ist eine wunderschöne Ballade mit einem herrlichen Duett-Gesang. Da knistert förmlich die Luft und man sieht, wie die Pärchen vor der Bühne Wange an Wange, auch sonst mit einem körperlichen Abstand, bei dem kein Zeitungsblatt mehr Platz hat, in Zeitlupe tanzen.
Danach wird das Duo keck-frech, so wie Peggy Sugarhill in einem Digipak-Foto die Zunge rausstreckt. Ein Song wie „Tainted Love“ in dieser Version geht locker unter die Haut und man schwingt das Tanzbein viel flotter. Die verschärften Fingerschnipper in „Sixteen Tons“ machen den Groove. So etwas kennen wir vom Original. Peggy Sugarhill nimmt sich hingegen die Freiheit, den Gesang zu individualisieren und dann ist da ja auch noch ihr Partner mit einem fantastischen Freigang auf der Gitarre. Da reihen sich die Töne in feinsten Fantasien, wie bei einer Perlenkette, aneinander. Super!

Ein tolles Fingerpicking begleitet uns durch die letzte Nummer. „Mercy“ ist der Einheizer mit dem sich das Duo verabschiedet. Klasse Percussion wird zum Intermezzo geboten und abermals lässt Till Kersting keine Zweifel aufkommen, was den Einsatz auf der akustischen Gitarre angeht.
Die erste Scheibe von The Sugarhills sorgt für Spaß ohne Grenzen, hat qualitativ hochwertigen Rock’n’Roll zu bieten und schaut dabei auch geschickt in Richtung Blues beziehungsweise die Roots Music. Bei ihrer Musik kommen die beiden nicht aus dem Ausbessern der Wandkacheln (siehe Coverbild) heraus, denn The Sugarhills stehen für die berühmten good Vibrations.

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